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Talaiots: die Mallorca-Immobilien der Frühgeschichte
Auf
Mallorca gibt es über 400
Talaiots (das Wort kommt vom katalanischen talaia -Wachturm- und wurde anfänglich vom arabischen atalaji abgeleitet).
Talaiots sind die berühmtesten und gleichzeitig auch repräsentativsten Bauwerke der Frühgeschichte Mallorcas. Es handelt sich um Türme mit Innenraum, in Zyklopentechnik errichtet, durch Aufeinanderschichtung grosser Steinblöcke ohne jeglichen Fugenmörtel. Man weiss bis heute noch nicht genau welchem Zweck diese klobigen Bauten eigentlich gedient haben; am verbreitesten ist die Annahme dass die Talaiots in erster Linie als Wachtürme genutzt wurden. Das Innere der Steinbauten diente als Wohnstätte für Stammesführer und wurde wohl auch als Arbeits- und Versammlungsraum verwendet. Ebenso geht man davon aus dass rituelle Feiern abgehalten wurden.
Eines der imposantesten dieser Bauwerke steht in der Ausgrabungsstätte Son Fornés, wenige Kilometer ausserhalb von Montuiri. Etwa 300 bis 400 Menschen bevölkerten zwischen 1000 und 500 vor Christus diese Siedlung. Mehrere Häuser, drei Talaiots und ein Raum der für religiöse Riten gedacht war, wurden bereits ausgegraben. Die Arbeiten sind aber noch lange nicht abgeschlossen. Eine Forschungsgruppe der autonomen Universität Barcelona sowie Mitarbeiter des Consell haben es gemeinsam geschafft dass der Besucher einen lebendigen und anschaulichen Eindruck davon bekommt wie ein Wohnhaus damals ausgesehen hat.
Neben der Talaiot Siedlung ist auch das dazugehörige, in einer alten Mühle untergebrachte, multimediale Museum in Montuiri, einen Besuch wert. Die Erklärungen sind auch auf Deutsch.